Die Geschichte des Taxis

Das Taxi ist Kulturgut. Ob nun zum Flughafen, zum Bahnhof oder einfach zum Besuch der Großmutter, beinahe jeder verbindet ein oder zwei gute Erinnerungen mit dem kleinen, hierzulande beigen, Automobil.
Doch natürlich war die „Taxe“ nicht schon immer mit Verbrennungsmotor und Werbetafeln ausgestattet. Tatsächlich existiert sie in ihrer Urform schon seit einigen Jahrhunderten und kann auf sehr bescheidene Anfänge zurückblicken.
Die Geschichte beginnt mit der Pferdekutsche. Diese war die erste Form des spontanen Personentransports und kann bis ins Jahr 1605 zurückdatiert werden. Die erste Kutschen-Taxigemeinschaft entstand im Jahr 1635 in London. Staatlich reguliert wurden diese Geschäfte dann erstmals im selben Jahr durch den „Hackney Carriage Act“ und rund 20 Jahre später, wurden die ersten Kutscher-Lizenzen verteilt. Kurz darauf zeichneten sich vergleichbare Entwicklungen in Paris ab.

Im Jahr 1834 wurden erstmals signifikante Verbesserungen am vierrädrigen Gespann vorgenommen, als Joseph Hansom das sogenannte „Hansom Cab“ entwickelte. Diese zweirädrige Kutsche konnte aufgrund des niedrigeren Gewichts von nur einem Pferd gezogen werden, was die Nutzungsgebühr substanziell schmälerte. Des Weiteren erlaubten die bessere Geschwindigkeit und Agilität das Umfahren der berüchtigten Staus der Innenstädte. Das Design war so beliebt, dass es kurze Zeit später in allen europäischen Metropolen sowie auch in den Vereinigten Staaten vertreten war.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts kam es erneut zu Umschwüngen. In London debütierte zu der Zeit die erste Flotte von elektrisch betrieben Droschken. Designt von Walter Bersey, waren rasch 62 Wägen in Betrieb, jedoch war der Erfolg nur kurzweilig und die Firma wurde kurz darauf reformiert.
Das moderne Benzin-betriebene Taximeter debütierte 1897 in Form der „Daimler Victoria“. Entwickelt wurde diese technische Revolution von gleich drei deutschen Erfindern: Wilhelm Friedrich Nedler, Ferdinand Dencker und Friedrich Wilhelm Gustav Bruhn. In Betrieb genommen wurden die Fahrzeuge erst in Stuttgart und innerhalb der kommenden 10 Jahre auch in Paris, London und New York. 1908 entstand auch erstmals die Idee, die New Yorker "hacks" gelb zu lackieren, um die Sichtbarkeit im Straßenverkehr für mögliche Kunden zu erhören. Heute ist das gelbe „taxicab“ Kult.
Das Taxi proliferierte rund um den Globus und in den 1940ern entstand erstmals das ikonische „Taxometer“, welches, zusammen mit der Einführungen des 2-Wege-Radios, das Taxigeschäft revolutionierte. In den 1980ern wurden erstmalig Computer genutzt.

In diesem Jahrtausend hat sich das Taxi ein wenig verändert. App-basierte Konkurrenz entstand kurz nach der Entwicklung des Smartphones, aber selbst viel ältere Möglichkeiten des Personentransports, wie die Rickshaw oder die Pferdekutsche, besetzen immer noch eine Nische. Aus diesem Grund gilt es zwar die Existenz des Taxis und seiner Fahrer zu schützen, doch ist von einem Aussterben der beigen Wagen, beim besten Willen, noch lange nicht die Rede.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf Webseiten wie z. B. von Ullis Taxi.


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